Smarte Hausüberwachung mit Gefahrenmelder

Ein Gefahrenmelder-Gerät zur Hausüberwachung liegt auf einem schwarzen Untergrund.Foto: © publicdomainpictures, Lizenz: Creative Commons CC0 1.0, Quelle: pixabay.com

Einen Rauchmelder zu haben ist inzwischen für die meisten Haushalte verpflichtend. Doch dadurch ist man leider längst noch nicht endgültig abgesichert. Denn Rauch allein ist nicht die einzige Bedrohung. Auch Gase, Hitze und Wasser sind häufig Ursachen für gravierende Schäden. Aus diesem Grund etablieren sich sogenannte Gefahrenmelder. Sie werden als Netzwerk gekoppelt und dienen somit der smarten Hausüberwachung. Wir stellen Ihnen das System vor.

Was sind Gefahrenmelder eigentlich?

Letztendlich verbirgt sich hinter dem Begriff “Gefahrenmelder” immer das gleiche Prinzip: Ein kleiner Sensor überwacht einen gewissen Bereich. Registriert er ein Überschreiten eines bestimmten Grenzwertes, so sendet er ein Warnsignal aus, welches entweder einen Alarmton oder komplexere Reaktionsketten auslöst.

Die kleinen elektronischen Geräte sorgen so für eine Erkennung und Vorbeugung von Bränden, Wasser- und Gasschäden. Ihr oberstes Ziel ist, Personenschäden zu verhindern. Doch sie dienen natürlich auch dem Schutz von Hab und Gut sowie dem Vermeiden von empfindlichen finanziellen Einbußen. Aus diesem Grund lohnt sich der Einsatz von Gefahrenmeldern nicht nur in der Industrie oder im gewerblichen Bereich – auch Privathaushalte sollten diese nutzen!

An einer weißen Wand hängt ein roter Rauch- bzw. Brandmelder.

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Welche Gefahrenmelder gibt es?

Ob Sie nun eine kleine Wohnung oder regelrecht ein Anwesen besitzen – eine gute und umfassende Hausüberwachung lohnt sich immer. Dafür können Sie mit verschiedenen Gefahrenmeldern arbeiten, die ganz unterschiedliche Dinge überwachen. Insbesondere bei abgelegenen Räumen bzw. Nebengebäuden oder im Schlaf kann ein solches System überlebenswichtig sein.

Rauchmelder

Er ist der Klassiker und inzwischen wohl am weitesten verbreitet. Sein Vorhandensein ist heutzutage auch nahezu überall in deutschen Privathaushalten verpflichtend. Es gibt ihn in einer optischen Ausführung und als Ionisationsrauchmelder. Beide überwachen die Luft und reagieren bei einer starken Rauchentwicklung mit einem Warnsignal.

Wollen Sie noch mehr zur detaillierten Funktionsweise dieser Melder wissen und ob Sie ebenfalls bereits verpflichtend einen haben sollten? Dann möchten wir Sie gern auf diesen Beitrag verweisen, in dem Sie alle Infos rund um die Rauchmelder finden können.

Wärme- oder Hitzemelder

Wie der Name schon sagt, überwachen diese kleinen Geräte die herrschende Temperatur in einem Raum. Auch sie dienen der frühzeitigen Branderkennung und -bekämpfung. Registrieren ihre Temperaturfühler einen sehr raschen Anstieg bzw. ein Übersteigen eines bestimmten Grenzwertes – meist 60°C –, dann schlägt er Alarm.

Solche Hitzemelder sind ideal für Räumlichkeiten, in denen ein normaler Rauchmelder nicht für die erforderliche Sicherheit sorgen kann. Dazu gehören zum Beispiel die Küche oder das Bad. Hier könnte der Rauchmelder durch Koch- bzw. Wasserdämpfe, Staub oder auch ölige Partikel zugesetzt werden und nicht mehr tadellos funktionieren. Die Temperatur hingegen kann auch in dieser Umgebung gemessen werden.

Wassermelder

Immer häufiger kommt es zu Unwettern mit katastrophalen Auswirkungen wie Überschwemmungen. Doch auch im kleinen Rahmen kann Wasser eine gefährliche Angelegenheit sein. Darum ist das Installieren eines Wassermelder durchaus eine sinnvolle Idee. Er wird dazu meist in Bodennähe angebracht und misst dort den tatsächlichen Wasserstand oder auch die elektrische Spannung durch Metall-Kontakte. Wird hier ein Grenzwert überschritten, wird ein Alarm ausgelöst.

Damit diese Überwachung reibungslos funktioniert, muss unbedingt genau überlegt werden, an welcher Stelle die Wassermelder installiert werden. Geeignete Plätze sind da, wo ein Wassereinbruch von außen vermutet wird oder möglich wäre. Aber auch in der Nähe von Badewannen, Waschbecken oder Waschmaschinen können gute Orte sein, um diese Sensoren anzubringen.

Gas- und Kohlenmonoxidmelder

Gase in der Luft sind eine heikle Angelegenheit. Immerhin sieht man sie nicht und fühlt sie auch nicht. Einzig unsere Nase kann helfen, allerdings auch nicht immer. Da inzwischen viel mit Erdgas geheizt wird, ist das Aufspüren von unsichtbaren Substanzen wie z.B. Butan, Propan oder Metan eine wichtige Aufgabe geworden. Die Gasmelder überwachen die Konzentration dieser Gase in der Luft. Wird ein definierter Wert überschritten, gibt es wieder einen Alarm. Solche Sensoren sind besonders sinnvoll in der Nähe von Kaminen, Heizungen oder Öfen.

Es gibt allerdings auch Gase, die man nicht einmal riecht. Dazu gehört Kohlenmonoxid. Es entsteht ebenfalls bei Verbrennungsvorgängen und ist hochgradig gefährlich. Es lagert sich beim Einatmen 300x besser an rote Blutkörperchen an, als Sauerstoff. Dadurch können die Organe nicht mehr versorgt werden. Nach 3 Atemzügen ist man meist bereits bewusstlos, 7 reichen aus, um zu ersticken.

Kohlenmonoxidmelder sind darum so wichtig. Denn nur sie sind ein wirksamer Schutz vor diesem hochgiftigen Gas. Auch sie funktionieren wie die übrigen Detektoren: Wird ein Grenzwert überschritten, lösen sie einen Alarm aus. Solche Sensoren gibt es im Übrigen auch für Kohlendioxid.

Hausüberwachung mit einem Gefahrenmelder-Netzwerk

Einzelne Sensoren sind ein Anfang. Doch inzwischen geht der Trend immer stärker dahin, vernetzte Systeme zu nutzen. Das hat den Vorteil, dass zum einen eine Zentrale alle eingehenden Signale verwaltet und weiterleitet. Zum anderen können so auch bestimmte Automatismen in Gang gesetzt werden, damit Ihr Heim selbst dann vor dem Schlimmsten bewahrt bleibt, wenn Sie selbst gerade nicht dafür sorgen können.

Funktionsweise von smarten Systemen

Ähnlich wie eine Spinne, die auch die kleinste Regung selbst am äußersten Rand ihres Netzes bemerkt, funktioniert auch ein smartes Hausüberwachungssystem. Die einzelnen Gefahrenmelder entsprechen den Spinnfäden, die Signale zur Zentrale leiten, wo diese ausgewertet werden.

Die Weiterleitung der Signale kann entweder über Kabel oder über Funk passieren. Ein Funk-System lässt sich meist mit weniger Aufwand installieren. Es ist darum auch eher für einen Altbau geeignet. Plant man gerade einen Neubau, kann und sollte auch direkt die Hausüberwachung mit eingebaut werden. Das geht dann auch noch recht einfach mit Kabeln.

So oder so ist es aber ratsam, sich für ein solche komplexes System definitiv professionelle Partner an die Seite zu holen. So können Sie zum einen sicher sein, dass die Gefahrenmelder auch korrekt eingebaut, angeschlossen und funktionstüchtig sind. Zum anderen denkt das Fachpersonal auch häufig an Bereiche, die man selbst vielleicht gar nicht auf dem Schirm hatte.

Auf dunklen Fliesen sieht man eine Wasserlache und einige Wassertropfen.

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Möglichkeiten einer Hausüberwachung

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind gerade unterwegs, vielleicht sogar übers Wochenende in einer anderen Stadt. Dann können Sie natürlich nicht bemerken, dass in Ihrem Keller ein Rohrbruch geschehen ist. Das Wasser würde unkontrolliert austreten, steigen und alles verwüsten. Neben den materiellen Verlusten hat das auch finanzielle Folgen für Sie.

Durch eine smarte Hausüberwachung könnte dieses Szenario nun folgendermaßen aussehen: Der Wassermelder registriert schon die kleinste Wassermenge am Boden. Er würde sofort ein Warnsignal an die Zentrale abgeben. Diese registriert es und leitet nun nicht nur einen akustischen Alarm ein, sondern sendet vielleicht sogar noch eine Meldung via SMS an Ihr Handy. Zusätzlich gibt es auch Systeme, die eigenständig betroffene Wasserleitungen absperren können. So ist der Schreck groß, der Schaden aber gering.

Solche komplexen Zusammenspiele gibt es noch viele weitere. Je vernetzter dieser Verbund der Gefahrenmelder ist, desto sicherer wird ihr Haus. Sie können im Übrigen auch das ganze System noch mit dem Aspekt des Einbruchschutzes kombinieren. So sind Glasbruchsensoren oder auch Bewegungsmelder und Lichtsteuerung eine interessante Ergänzung in diesem Bereich.

Quellen
www.zukos.de/…/gefahrenmelder/
www.sei-sicherer.de/gefahrenmelder/
www.bauemotion.de/…/intelligente-gefahrenmelder-smart-vernetzt-und-gut-geschuetzt/16447051/
www.haus.de/…/gefahrenmelder-im-smart-home-sicherer-leben